Die letzte Reise vor dem Lockdown, die erste Reise nach dem Lockdown. Eines steht fest. Die MS VIVA Treasures und ich haben eine ganz besondere Bindung. Also ich zu ihr. Es ist auch direkt vertraut, als wir dieses Mal an Bord gehen. Einige Crewmitglieder erkenne ich wieder, und sie mich. Das ist das Schöne, wenn Schiffe eben nicht groß, sondern klein sind. Klein heißt im Fall der Treasures bei Normalbelegung 104 Passagiere und 40 Crewmitglieder. Bei dieser Tour in Coronazeiten sind wir 57 Passagiere und wechselnder charmanter Kabinenzuwachs in Form von Elefanten und Bärchen aus Handtüchern gezaubert 😉

Diese Tour soll eine Auszeit sein, eine Pause vom Job, eine Pause von den schrecklichen Corona-Nachrichten, die einen tagtäglich erreichen und runterziehen. Also machen wir uns im Juli auf den Weg nach Frankfurt. Dort liegt die Treasures am Untermainkai und wartet auf ihre neuen Gäste. Vier Tage lang wollen wir entspannen und drei kleine und große Städte kennenlernen. In diesem Fall geht es nach Wertheim, nach Würzburg und nach Miltenberg. Wertheim und Miltenberg kenne ich noch nicht einmal vom Namen, Würzburg habe ich bisher von der Autobahn aus erlebt, wenn wir mal an der Raststätte angehalten haben. Also alles Neuland.

Der Check In verläuft problemlos. Wichtig ist es, den negativen Coronatest dabeizuhaben, ohne den geht es nicht an Bord. Es sei denn, man ist geimpft oder war bereits mit dem Coronavirus infiziert und ist genesen. Wir haben die Kabine 208 auf dem Rubin-Deck. 19 Quadratmeter groß, mit einem sehr hochwertigem Bad mit Regendusche und vielen anderen Annehmlichkeiten. Das fängt damit, dass eine Kaffeemaschine auf der Kabine ist, dass die Minibar täglich kostenlos aufgefüllt wird, dass dort ein Schuhanzieher und ein Regenschirm hängen, dass eine Flasche Sekt auf die Gäste wartet und es eine Trinkflasche für die Landausflüge für jeden Gast gibt. Auch der Kabinenservice ist perfekt, zweimal am Tag macht er in der Kabine sauber.
Schnell werden die Koffer ausgepackt, auch hier gibt es keinen Platzmangel. Der Urlaub kann starten.

Für mich ist es die 2. Tour mit VIVA Cruises. Es ist direkt vertraut, wieder an Bord zu gehen.

Carmen
Bett Deko Elefant
Vom Bett aus geht der Blick auf den Fluss, es sei denn, man hat angelegt 😉
Kaffeemaschine
Kaffeemaschine auf der Kabine
Badezimmer
Hochwertiges Bad mit Regendusche

Ab aufs Sonnendeck! Zwar hat die VIVA Treasures keinen Pool, aber einen Whirlpool am Heck des Schiffes. Der Whirlpool darf in Coronazeiten maximal von zwei Gästen gleichzeitig genutzt werden. Auch der Fitnessbereich darf nur von Gästen einer Kabine belegt werden und muss vorher angemeldet werden. Danach ist die Crew zur Stelle, um alles neu zu desinfizieren.

Ein gemütliches Plätzchen: Der Whirlpool der VIVA Treasures.

Apropos Coronaregeln: Die gibt es natürlich. Laufwege müssen eingehalten, Abstand gehalten und an Bord eine medizinische Maske getragen werden. Wenn man sitzt – in den beiden Restaurants, in der Lounge oder an Deck, kann die Maske abgelegt werden. Das ganze Konzept funktioniert wunderbar, und es kommt zu keiner Zeit das Gefühl des Unwohlseins auf, ganz im Gegenteil.

Erstes Ziel ist Wertheim mit charmanten Fachwerkhäusern

Die VIVA Treasures hat ihre Farben gewechselt, jetzt heißt es
Blau statt wie noch in 2020 Grün.

Beim Ablegen in Frankfurt lassen wir die beeindruckende Skyline hinter uns und freuen uns auf tolle Tage an Bord. Das Wetter spielt zunächst mit, das erste Ziel auf der Tour ist Wertheim. Was für ein schönes Städtchen! Wir schlendern durch die kleinen Gassen, bestaunen die alten Fachwerkhäuser, die überall ein Blickfang sind. Über der Stadt thront die Burg aus dem 12. Jahrhundert, unten im Ort ziehen uns der „Spitze Turm“ und der Engelsbrunnen an. Und die Eisdiele in direkter Nähe, wo wir gemütlich sitzen und die Leute beobachten.

Weiter bis nach Würzburg

Entspannt geht es zurück an Bord, um 16 Uhr geht es weiter Richtung Würzburg. Darauf hatte ich mich besonders gefreut, aber in der Nacht regnete es sich ein. Schnell von Bord und den Tag genießen, daraus wurde erst Mal nichts. Dass wir dort eine Liegezeit von elf Stunden hatten, was hier klar ein Vorteil, um wenigstens noch eine abgespeckte Form des Sightseeings zu starten.

Sightseeing mit der Bimmelbahn

Also nutzen wir ein Regenfenster und machen uns zunächst zu Fuß auf in die Stadt. Im Internet haben wir gesehen, dass eine Bimmelbahn durch Würzburg fährt. Die nehmen wir! Der City Train hat uns 40 Minuten durch die Stadt gefahren, neun Euro hat der Spaß gekostet, was okay war. In der Bahn musste die Maske aufgelassen werden. So haben wir einen kleinen Überblick bekommen, zur berühmten Burg haben wir es bei dem schlechten Wetter dann nicht gewagt. Also müssen wir wiederkommen.

Kleine Gassen in Miltenberg

Die Route führt uns weiter nach Miltenberg, auch ein Ort, von dem ich bis dato noch nichts gehört hatte. Schade eigentlich. Denn auch hier zieht uns das sympathische Städtchen in seinen Bann. Schöne Gassen – wieder mit viel Fachwerk – laden zum Bummeln ein, es gibt viel zu entdecken. Eile ist nicht geboten, denn wieder sind die Wege von unserem schwimmenden Zuhause kurz. Kurz haben wir überlegt, die von VIVA Cruises kostenlos zur Verfügung gestellten Fahrräder für eine Tour zu nehmen, aber das muss gar nicht sein. Ich liebe es, wenn das Flussschiff so anlegen kann, dass man alles zu Fuß machen kann. Was ja auch nicht verkehrt ist, denn das Essen ist wirklich gut reichlich. Und die Cocktails schmecken auch. Ein paar Kalorien zu verbrennen, kann also nicht schaden.

Der Wasserspiegel steigt und steigt

Wieder an Bord angekommen, sehen wir, dass das Wasser im Main immer weiter steigt. Ich bekomme ein wenig Angst um die Camper, die am gegenüber liegenden Ufer eigentliche wunderschöne Plätze in der ersten Reihe am Wasser haben. Viele stehen diskutierend am Ufer. Unser Kapitän beschließt, dass wir eine Stunde früher losfahren, damit wir noch eine Chance haben, bis nach Frankfurt zurückzukommen.

Gestrandet in Aschaffenburg

Bis nach Frankfurt kommen wir dann tatsächlich nicht mehr, wir „stranden“ in Aschaffenburg, wo wir abends ankommen und über Nacht bleiben. Auch morgens kann es nicht mit dem Schiff weitergehen, aber wir werden mit dem Bus nach Frankfurt gebracht. Ein Bus fährt zur Anlegestelle, der andere zum Hauptbahnhof. Aber zunächst genießen wir das letzte Frühstück an Bord und denken an die entspannenden Tage zurück, die hinter uns liegen. Es war eine perfekte Kurztour: Ein tolles Schiff, eine herzliche Crew! Und auch das Fahrgebiet Main hat uns gefallen. Viele ursprüngliche Uferstränge, gute Destinationen, und vor allem war es ruhig. Der Rhein ist da eher eine Autobahn, wo sehr viel los ist, was aber natürlich auch seinen Reiz hat. Was mich überrascht hat: Wir haben auf der Main-Tour insgesamt 38 Schleusen passiert.

Hier geht es zur Website von Viva Cruises: www.viva-cruises.com

Fantastische Momente beim Sonnenuntergang auf Deck.
Fantastische Momente beim Sonnenuntergang auf Deck.