Verwöhnprogramm an Bord von VIVA One
In dieser Jahreszeit sind nur wenige Flussschiffe in Deutschland unterwegs, wer aber generell auch i…
Bettina Zwickler ist die Taufpatin von AIDAsol. Sie nimmt uns mit auf die emotionale Reise, die sie erlebte, bis sie den Taufspruch am 9. April 2011 in ihrer Heimatstadt Kiel sagen durfte.
Viel Spaß beim Lesen!
Jetzt ist es offiziell: Bettina Zwickler ist Taufpatin
Es ist vollbracht: Bettina Zwickler und Michael Thamm freuen sich über die erfolgreiche Taufe.
Bettina Zwickler auf dem Cover des Clubmagazins
Es ist eigentlich unglaublich, ich fühle Stolz, Anspannung und unendliche Freude und Glück. Ich sehe heute noch diese unfassbare Kulisse und die Menschen zwischen meiner AIDAsol und dem Kieler Schloss, die Bühne für „Night oft the Proms“ und dieses kleine weiße Pult, auf das später alle blickten. Meine Familie war da, Freunde, Wegbegleiter… und das alles quasi bei mir vor der Haustür. Ich spüre einfach immer noch unendliche Wärme und Dankbarkeit und bekomme Gänsehaut, wenn ich an den Abend denke. Einen Tag vorher stürmte es übrigens, und alle hatten Sorge um die große Bühne oder, dass das Schiff die Position nicht halten kann, wenige Zuschauer kommen… UNGLAUBLICH alles
Die Entscheidung ist direkt in der Sekunde gefallen, als ich das erste Mal davon gelesen hatte. Ich bin ja nicht nur am Wasser groß geworden sondern auch auf dem Wasser. Mein Vater war Kapitän, und die Bedeutung und Ehre, Taufpatin eines Schiffes zu sein, war mir immer bewusst. Aber das waren gekrönte Häupter, Schauspielerinnen, Models…aber doch nicht jemand wie Du und ich.
Ganz ehrlich, das war mir bei der Anmeldung überhaupt nicht bewusst. Ich glaube, am Anfang konnten wir uns alle nicht vorstellen, was da wirklich auf uns zukommt – und das ist, wie so oft im Leben, auch gut so gewesen. Und nein, eingeschüchtert hat mich die Anzahl der Bewerberinnen auch später nicht, aber was dort von außen teilweise auf uns zu kam, das war schon eine Herausforderung.
War es nicht sogar noch länger? Ich meine, wir haben im November 2010 auf Facebook gestartet und die Taufe war dann am 9. April. Ich erinnere mich noch genau daran, dass ich mich als „Oldi mit 40 Jahren“ erst einmal auf Facebook anmelden musste, während viele Mitbewerberinnen schon hunderte von „Freunden“ hatten. Ja, und dann begann wirklich auch Arbeit. Facebook war die erste Station, dann folgte die AIDA-Weblounge, ein erstes Treffen mit den Top 20 in Hamburg, Video Drehs, später auch eine Home-Story und wirklich – wie in der Politik – die Arbeit und der Einsatz für jede Stimme. Das ist bei keiner der erfolgreichen Mitbewerberinnen – und auch bei mir nicht – von alleine passiert. Da steckte neben viel viel Zeit und Herzblut auch richtig Strategie dahinter. So habe ich mich immer gefragt, wer hat auch einen Bezug und Liebe zu diesem Thema und würde mich deswegen wählen? So habe ich nach Familie und Freunden auch angefangen, alle Menschen und Firmen mit Bezug zu mir, Wasser, der Stadt Kiel – denn hier sollte ja die Taufe stattfinden – AIDA und einer gewissen Facebook-Affinität, im wahrsten Sinne des Wortes mit ins Boot zu holen. Ich habe in der „Ostseehalle“ vor 10.000 Menschen gesprochen, die Werften im Umland angeschrieben, meine Familie hat Stunden für mich Werbung bei jungen Menschen an der Uni gemacht…und und und.
Nein, das wäre absolut vermessen zu sagen und würde auch allen anderen Mitbewerberinnen nicht gerecht werden. Aber ich gebe ehrlich zu, dass ich mir immer gewünscht habe, es unter die TOP 5 zu schaffen und an Bord zukommen. Dann hätte ich eine Chance, denn Schiffe sind mein zweites Zuhause. Ich habe 7 Jahre an Bord von Hochsee- und Flussschiffen gearbeitet und fühle mich da einfach so wohl.
Ganz ehrlich? Ich denke mein Alter – schön oder? Ich hatte Erfahrung, Begeisterung, aber eben auch eine gewisse Gelassenheit mit im Gepäck,. Und eben das Alter vieler AIDA-Gäste, es fühlte sich oft so an, dass ich quasi für eine AIDA-Generation stehe und WIR ALLE AIDA und damit ein Stückchen Taufpatin sein könnten.
Sprachlos – und das passiert wirklich selten – , Gänsehaut pur, auch Erleichterung, fassungslos und einfach nur Freude! Und immer noch ein bisschen unwirklich.
Ja, ohne Frage – das war DAS i-Tüpfelchen, das war das zusätzliche Geschenk. Zuhause sein und Familie und alle Freunde noch um einen zu wissen, gemeinsam mit ihnen zu feiern, denn es haben mich ja so viele auf diesem langen Weg begleitet und unterstützt, motiviert und Tränen getrocknet und sich am Ende so für mich gefreut. Und genau diese Freude konnte ich in Kiel eben noch um ein Vielfaches mehr mit all den lieben Menschen teilen.
Ganz ehrlich, ich hatte das Gefühl zu schweben. Allein das Kleid in Hamburg zu kaufen – das war wirklich wie ein Tag „Pretty Woman“, und dann dort zu stehen. Aber auch hier gibt es so viele kleine Geschichten um den eigentlichen Taufakt. Michael Thamm fragte mich kurz vor dem Taufakt auf der Bühne: „Ich bin so aufgeregt, darf ich Ihre Hand halten“?
Wir haben so gelacht und irgendwie war da nur positive Anspannung. Der Taufspruch an sich wurde mir quasi „eingeflößt“, in den skurrilsten Situationen wurde ich „abgefragt“, aber man versicherte mir auch, der Taufspruch würde zur Sicherheit am Pult kleben. Als es dann endlich soweit war, ich am Taufpult stand, fiel mir als erstes auf: Kein Taufspruch da! Also tief durchatmen und los… Aber das war kein Problem, ich kann ihn heute noch aufsagen, selbst wenn man mich nachts um 2 Uhr weckt.
Es war zu 100% die Patenschaft und die damit verbundene Ehre, der Respekt, die Verantwortung und das Bewusstsein über die Einmaligkeit, eine Taufpatin eines einzigartigen Schiffes zu sein. Und ich traue mich es kaum zu sagen, ich habe die 100 Tage tatsächlich noch gar nicht abgefahren…und bitte haltet mich jetzt nicht für undankbar, denn auch diese Tage sollten immer etwas Besonderes für mich sein. So habe ich immer ganz bewusst die Ziele und auch meine Mitreisenden ausgesucht – auch jeder einzelne Tag an Bord ist unvergessen und keine Selbstverständlichkeit. Und zu den besonderen Menschen, liebe Carmen, gehörst ja auch Du! Und wenn alles gut geht, werde ich im März mit meinen Kindern die lang ersehnte Karibik-Reise, die sie zum Abitur bekommen sollten, antreten – mein DANKESCHÖN an die tollsten Kinder der Welt!
Stolz – Mut – Liebe
Wenn irgendwann einmal jemand gesagt hätte, die Welt steht still – es fahren keine Schiffe, fliegen keine Flugzeuge – niemand hätte das geglaubt oder hätte sich das überhaupt vorstellen können. Wahrscheinlich wären die Männer mit den weißen Kitteln gekommen…
Und genau das war jetzt passiert. Das war eine Herausforderung für wirklich alle Seiten, denn es gab keine klaren Regeln und Vorgaben, nur Fragen und viel Unsicherheit, täglich Änderungen und das nun über 1 ½ Jahre. Jeder ist mit dieser Krise anders umgegangen, für mich war aber immer klar, wegducken gilt nicht, aufgeben ist keine Option! Das Passage-Kontor ist mein Heimathafen, und das seit 42 Jahren. Natürlich war das gerade in den ersten 4 Monaten unfassbar schwierig, denn wir haben rund um die Uhr gearbeitet, keine Einnahmen oder Erlöse erzielt. Im Gegenteil, wir haben Provisionen zurückzahlen müssen, denn wir erhalten diese nur bei Abfahrt und Durchführung einer Reise. Wenn ich ehrlich bin, ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Am Ende war aber schnell klar: Ich möchte da gemeinsam mit meiner tollen Crew durch, und sie sollten sich alle sicher sein, einen festen Job zu haben. Also wurden gemeinsam die Ärmel hoch gekrempelt: Ich habe mit einer Freundin eine zweite Firma gegründet – die „Immer im Fluss Gbr“ – und im Büro wurden alle Abläufe hinterfragt und ggf. umgestellt. Flexible Arbeitszeiten wurden eingeführt, damit für die Kunden immer jemand erreichbar war – unfassbar übrigens, es gibt „Reederei-Partner“, die bis heute die Telefone abgestellt haben und nicht erreichbar sind. Digitalisierung war schon immer ein Thema, viele Ideen im Kopf – jetzt war der Moment, diese umzusetzen und zu investieren. Das hat uns als Team unheimlich zusammengeschweißt und motiviert. Und auch unsere Kunden haben es uns mit soviel Zuspruch, Nervennahrung und ihrer Treue und Weiterempfehlung gedankt, dass wir heute positiv nach vorne blicken. Und es mag komisch klingen, aber ich bin mit mir im Reinen. Was ich in diesen Monaten an Unterstützung von Freunden und der Familie erhalten habe, ist ein unbezahlbarer Schatz, der mir (größtenteils) alle Ängste nimmt. Ich habe in dieser Zeit noch einmal ganz bewusst gelernt, was wirklich wichtig ist im Leben und wie wenig man benötigt, um glücklich zu sein. Es ist und bleibt eine innere Einstellung.
Ich habe anfangs wirklich gedacht, dass die großen Schiffe die Verlierer dieser Pandemie sein werden. Aber das stimmt überhaupt nicht, gerade die uns allen bekannten Reedereien TUI Cruises und AIDA haben – unter den gegebenen Umständen – für mich unfassbar abgeliefert: mutig und logistisch einmalig. Daher glaube ich auch weiterhin, dass wir eine sehr bunte und große Vielfalt an Konzepten und Schiffen auf dem Markt haben werden.
Definitiv ausgebaut wird das Angebot der Expeditionsschiffe – meine heimlichen Favoriten… Diese Reisen stellen wieder die Route, die Natur mehr in den Vordergrund. Gekoppelt mit Umweltprojekten, Forschungsaufträgen und einem Expeditionsteam an Bord, das aus Biologen, Geologen, also im allgemeinem aus Wissenschaftlern besteht, wird hier auch das Thema Nachhaltigkeit aktiv umgesetzt. Denn das ist DAS Thema, das ohne Frage weiterhin ganz oben auf der Agenda der Reedereien stehen muss. Ich bin mir sicher, die Kreuzfahrtbranche und auch ihre Gäste sind bereit für KURS ZUKUNFT…
Oh Carmen, da müssen wir ein zweites Interview machen! Ich habe so viele Lieblingsschiffe, z.B. auch im Expeditionsbereich. Und dann kommt es für mich auch immer darauf an, ob bei einer Reise das Ziel oder eben ein Konzept im Vordergrund stehen und mit wem ist man unterwegs. Ist es Erholungsurlaub oder Entdeckergeist? Da bin ich nach all den Jahren immer noch so neugierig auf Neues, dass es neben meiner SOL kein weiteres Lieblingsschiff gibt, sondern Hunderte von wunderbaren Möglichkeiten!
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