Philipp Muszak

Philipp Muszak

taucht beim Schülerpraktikum in den Crew-Alltag ein

Philipp Muszak

Rechte Hand des Kreuzfahrtdirektors: Philipp Muszak als Praktikant auf der World Voyager

Ein Schülerpraktikum auf einem Kreuzfahrtschiff? Krass! Philipp Muszak (16) erzählt, wie es dazu gekommen ist und was es für ein Gefühl ist, plötzlich ein Crewmitglied zu sein.
Viel Spaß beim Lesen!

Schülerpraktikum auf einem Kreuzfahrtschiff, krass! Wie kam es dazu?

Das ist tatsächlich eine ganz witzige Geschichte. Die Idee dazu ist auf einer Pressereise mit der nickoSPIRIT im letzten Sommer entstanden. An einem Abend saßen wir mit einigen Kollegen und auch einer Kollegin von Nicko Cruises zusammen und sind, ich weiß eigentlich gar nicht mehr aus welchem Grund, irgendwie auf mein Schulpraktikum Ende Januar gekommen. Plötzlich stand auch schon der Vorschlag im Raum, das Praktikum als Kreuzfahrtleiter-Praktikum bei Nicko Cruises zu machen. So nahm dann eben alles seinen Lauf.

Wie hat die Reederei auf deine Anfrage reagiert? Einen Schülerpraktikanten hat eine Reederei ja auch nicht alle Tage?

Das stimmt, Schülerpraktikanten sind auf Kreuzfahrtschiffen natürlich völlig unüblich. Umso mehr war ich erstaunt, wie offen Nicko Cruises für das Projekt war. Nach der Reise hat mich die Idee nicht in Ruhe gelassen, also hatte ich einen regelrechten Drang dazu, sie endlich umzusetzen. Bei Nicko hat man das dann durch alle möglichen Abteilungen und die Geschäftsführung gejagt, bis dann als erster Termin eine Reise mit VASCO DA GAMA im Januar im Raum stand. Da sich hier aber die Schule aus rechtlichen Gründen quergestellt hat, haben wir einen Alternativtermin auf WORLD VOYAGER im April gefunden.

Du warst zehn Tage mit der World Voyager unterwegs, was hat denn alles zu deinen Aufgaben gehört?

Das lässt sich gar nicht so einfach sagen. Da diese Praktikums-Reise letztlich vor allem auch mit Hintergrund auf die Berichterstattung auf unserem Blog geplant war, war ich relativ flexibel eingesetzt. Mal habe ich dem Cruise Director bei seinen Tätigkeiten über die Schulter geschaut, oft habe ich mir aber auch die Abläufe in anderen Departments bzw. Abteilungen wie der Küche, dem Housekeeping oder der Rezeption angesehen. Die dankbarste meiner Aufgaben war natürlich das Aufräumen und Sortieren des Cruise Director-Lagerraums, wobei das doch irgendwie auch zu jedem Praktikum dazugehört, oder? Bitter nötig war es auf jeden Fall.

Du warst auch schon als „normaler“ Passagier an Bord der Voyager, was war es für ein Gefühl, jetzt als Crewmitglied auf Zeit mit dabei zu sein? 

So anders würde ich das tatsächlich gar nicht beschreiben. Da ich eine normale Gästekabine bewohnt habe, in den Gästerestaurants gegessen habe (wie der Cruise Director im übrigen auch) und an einigen Ausflügen teilnehmen durfte, ging es mir an Bord mindestens genauso gut wie schon im Oktober des vergangenen Jahres. Anders angefühlt hat sich das aber auf jeden Fall. Da ich die meiste Zeit ein Nicko-Shirt getragen habe, konnten mich die Gäste klar der Crew zuordnen, da läuft man dann doch mit einem ganz anderen Gefühl durch die Gänge.

Könntest du dir vorstellen, nach der Schule/Studium auf einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten?

Puh, das ist eine schwierige Frage. Momentan reise ich natürlich vor allem als Gast mit den Schiffen hin und her. Als Crew-Mitglied würde das natürlich völlig anders ablaufen. Aber ja, ich denke schon. Man muss sich hier aber immer bewusst sein, dass es nicht gerade einfach ist. Die Arbeit liegt 24/7 auf dem Schreibtisch, einen freien Tag gibt es nicht – und das oft über mehrere Wochen oder Monate. Da muss man schon mit klarkommen.

Du bist erst 16 Jahre alt und hast mit Flusskreuzfahrt Entdecker und Cruisepaper einen eigenen Kreuzfahrtblog, beziehungsweise sogar zwei. Wie kam es denn dazu? 

Nach unserer zweiten Kreuzfahrt mit AIDAprima 2016 wuchs irgendwie das Interesse an den verschiedenen Schiffen und Reedereien. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich in erster Linie natürlich bei einigen heutigen Kollegen umgesehen, doch irgendwann war die Lust da, auch mal selbst aktiv zu werden, so dass ich im April 2018 zusammen mit meinem Papa Cruise Paper auf die Beine gestellt habe. Im Laufe der Zeit hat sich das Ganze dann selbstverständlich deutlich weiterentwickelt, und als die Flusskreuzfahrt in der Pandemie an Bedeutung gewonnen hat, haben wir im August 2020 zusätzlich noch Flusskreuzfahrt Entdecker an den Start gebracht. Das ist aber mein völlig eigenes Projekt.

Ein ungewöhnliches Hobby. Beschreibe doch mal, was die Faszination Kreuzfahrt genau für dich ausmacht. Auf Hochsee und auf dem Fluss.

Die Faszination an der Kreuzfahrt ist für mich wirklich der Faktor, dass man in einem relativ kurzen Zeitrahmen mehrere Länder und Städte zu sehen bekommt. Aber auch der Faktor Wasser oder Meer ist für mich bedeutend, denn ich liebe es, dem Wasser in aller Ruhe einfach mal ein wenig zu lauschen.

Lange Zeit hieß es, dass Kreuzfahrten nur etwas für „alte Leute“ sind? Wie siehst du das in deinem jungen Alter?

Das ist natürlich völliger Quatsch. Gerade im Bereich Hochsee gibt es so viele verschiedene Anbieter, die sich wirklich auch gezielt an junge Leute richten. Da braucht man einfach nur kurz zu den Amerikanern rüber zu schauen, dann erledigt sich die Frage von selbst. Aber auch Reedereien auf dem deutschen Markt, wie AIDA, richten sich gezielt an Familien und junge Leute. Im Bereich
der Flusskreuzfahrt, da muss ich ganz ehrlich sein, fällt es mir wesentlich schwerer, dem zu widersprechen. Klar, es gibt neue Konzepte und echt tolle Flussschiffe mit einem richtig modernen Design, aber ich finde das reicht einfach nicht, um ein jüngeres Publikum oder gar Familien zu erreichen. Man muss vor allem das Bord- und Ausflugsprogramm grundlegend ändern, um die Flusskreuzfahrt zu verjüngen. Die Richtung stimmt aber schonmal! Ich liebe
Flusskreuzfahrten im übrigen trotzdem, das mag jedoch vielleicht daran liegen, dass ich manchmal einfach die Ruhe und diese Unaufgeregtheit brauche.

Wie viele Kreuzfahrten hast du schon gemacht? Welche war die schönste? 

Momentan habe ich 17 Hochsee- und Flusskreuzfahrten auf dem Konto, allesamt in Europa. Die schönste Flusskreuzfahrt war klar auf dem Douro in Portugal, allein der Startpunkt der Reise, Porto, hat mich sofort begeistert. Bei den Hochseereisen ist es tatsächlich die Mittelmeer-Kreuzfahrt mit WORLD VOYAGER im letzten Jahr gewesen. Allein Italien mit Amalfi, Positano oder
auch Portofino hat mich wirklich umgehauen.

Wohin soll es auf jeden Fall mit einem Kreuzfahrtschiff noch gehen? 

Da gibt es so vieles. Antarktis, Karibik, Amazonas, Mekong… Meine Wunschliste ist lang.

Ihr möchtet mehr über Philipp Muszak erfahren, dann schaut doch mal auf seiner Homepage vorbei. Viel Spaß beim Lesen:

Nicko Cruises

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