Ein TRAUMSCHIFF, ein Serienstar und ein einzigartiges Hotel

24 Stunden Bremerhaven: Von der MS Artania über die MS Amadea ins Atlantic Hotel Sail City

Die MS Amadea im Visier
Die MS Amadea im Visier

Verrückt nach Meer“, „Das Traumschiff“ und ein Hotel, das nicht nur durch seine Architektur besticht – das Atlantic Hotel Sail City. Wo gibt es das? In Bremerhaven! 24 Stunden in der wunderschönen Stadt an der Weser. Ich hab mich mal auf den Weg gemacht

Morgens um 6.30 Uhr geht es im Sauerland los: Das erste Ziel an diesem Samstag ist das Columbus Cruise Center in Bremerhaven, das ich dreieinhalb Stunden erreiche. Dort liegen die MS Artania und die MS Amadea Bug an Bug an der Pier. Ich habe mich für die Besuche beider Schiffe registrieren lassen. Drei Stunden Kreuzfahrtluft zu schnuppern, das macht Spaß, obwohl man natürlich auch – etwas gemütlicher – nur ein Schiff hätte besichtigen können. Ich bin aber ehrgeizig. Wenn sie doch gemeinsam in Bremerhaven liegen, nutze ich die Gelegenheit.

MS Artania und MS Amadea.

Die Artania kennen wir aus der ARD-Serie „Verrückt nach Meer“, und mal ganz ehrlich, wer möchte nicht auch mal erleben, wie es sich anfühlt, übers TV-Schiff zu laufen? Vielleicht treffe ich ja den TV-Kapitän schlechthin. Doch von Morten Hansen fehlt an diesem Tag jede Spur. Meine Laune bleibt dennoch bestens.

Ein Kreuzfahrtschiff ohne Innenkabinen

Seit 2011 gehört die Artania zur Flotte von Phoenix-Reisen, und das Erste, was mich begeistert: Es gibt auf der Artania keine Innenkabinen! 231 Meter lang, 29 Meter breit, neun Passagierdecks für 1200 Passagiere. Das bedeutet viel Platz für die Gäste, die in Außenkabinen mit Panoramafenster oder Balkon wohnen. Das würde mir auch gefallen.

Mich zieht es immer zuerst an Deck. Wie sind die Pools, gibt es dort Bars, wie sehen die Liegen aus? Gibt es Nischen, in die man sich mal zurückziehen kann? All das ist mir wichtig. Der erste Eindruck: Klasse. Beide Poolbereiche gefallen mir, im Bereich der Kopernikus Bar gibt es einen etwas kleineren Pool, dazu kommt ein Whirlpool, aus dem heraus man wunderbar aufs Fahrwasser schauen kann. Geht man aus diesem Poolbereich Richtung Heck, findet man den Artania-Pool, in dem man auch ein paar echte Bahnen ziehen kann. Mir gefällt, dass sich nicht Sonnenliege an Sonnenliege reiht.

Die Amadea ist das familiärste Schiff der Flotte

Weiter geht es für mich zum nächsten Phoenix-Star – der MS Amadea. Die Amadea ist zusammen mit der MS Deutschland das kleinste und damit auch familiärste Schiff der Flotte. Für gerade mal 600 Passagiere in 317 Kabinen ist ordentlich Platz, und das eher gemütliche Ambiente ziehen viele Kreuzfahrer vor.

Kleines Schiff mit vielen Stärken

Auch wenn der Trend in der Kreuzfahrtbranche in Richtung immer größer werdender Schiffe geht – die kleinen Schiffe haben viele Fans. Die Amadea ist das aktuelle Schiff aus der ZDF-Serie „Das Traumschiff“ und besticht dadurch, dass alles so klein im positiven Sinne und überschaubar ist. Aber dennoch hat der Passagier viel Raum für sich. Das Phoenix-Flagschiff ist nur 192 Meter lang und 24,7 Meter breit. Nach ein paar Tagen kennt man sich vermutlich unter den Passagieren, ganz anders als auf den Ozeanriesen, wo man am Ende der Reise das Gefühl hat, nur ein paar von mehreren Tausend Gesichtern zu kennen. Es ist uns schon mehrfach passiert, dass wir mit anderen Reisenden anfangs der Tour ins Gespräch kamen und wir uns erst bei der Abreise wieder getroffen haben. Das passiert auf der Amadea garantiert nicht. Die Gäste sollen sich wohlfühlen, und dass dies allein vom Schiff her funktioniert und man so richtig die Seele baumeln lassen kann, kann ich mir sehr gut vorstellen. Es verbinden sich moderne Elemente wieder mit dem klassisch-eleganten. Ein bisschen Kitsch gehört aber auch dazu. So wird es auch in den Kabinen gehalten, die nicht nur einladend, sondern hochwertig, elegant und auch sehr geräumig wirken.

Eine Partie Golf gefällig? Oben an Deck können Bälle geschlagen werden. Strandkörbe stehen zum Chillen bereit, und es gibt viele gemütliche Sitzecken, wo es sich aushalten lässt. Pool, Whirlpool, alles da!

Die neuen Passagiere stehen in den Startlöchern

Mittlerweile ist es 14 Uhr – Zeit, von Bord zu gehen, die neuen Passagiere stehen in den Startlöchern, Wechseltag. Während ich überladen mit vielen Eindrücken das Cruise Terminal verlasse, kommen mir viele Menschen mit Koffern und einem strahlenden Lächeln im Gesicht entgegen. Wie gerne würde ich tauschen, aber zumindest geht es für mich noch nicht komplett heim, sondern in ein wunderbares Hotel: Das Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven. Nicht nur der erste Eindruck ist gewaltig, denn das Hotel liegt direkt am Weserdamm, und ich bin sicher nicht die Erste, die denkt, dass es von der Architektur her eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Burj al Arab in Dubai hat. Ok, vielleicht ist es nicht ganz so hoch. Aber mit 140 Metern ist es das höchste Gebäude der Stadt.

Das Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven
Das Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven

In der 20. und 21. Etage gibt es eine Aussichtsplattform. Der Eintritt kostet vier Euro, die Tickets bekommt man nicht in der Hotellobby, sondern direkt am Aufzug, der einen nach ganz oben bringt. Die kleine Investition lohnt sich, ist eigentlich ein Muss. Die Sicht auf die Weser und die Stadt ist gigantisch. Zeit, einen Augenblick innezuhalten und den Moment zu genießen.

Zimmer 409 mit seitlichem Meerblick

Dann das Hotel an sich: Ich beziehe Zimmer 409 mit seitlichem Weserblick und komme aus dem Staunen und Schwärmen nicht mehr heraus. Ich komme mir vor wie auf einer Schiffskommandobrücke, so breit ist die Fensterfront. Einfach gigantisch. Und das Highlight erlebe ich am Abend, denn wenn die Sonne untergeht, habe ich den besten Blick – der Fernseher kann da aus bleiben. Vorbeifahrende Schiffe und die vielen Lichter machen die Aussicht und den Moment perfekt.

Das Zimmer ist sehr modern eingerichtet, an der Kaffeemaschine kann ich mir nach Belieben Kaffee zubereiten und ihn an der Fensterfront sitzend genießen. Auch das Bad ist einladend und sehr modern.

Nachhaltigkeit spielt große Rolle

Was mich weiterhin beeindruckt: Das Thema Nachhaltigkeit spielt in diesem Hotel eine große Rolle. Das Hotel nimmt an verschiedenen Projekten teil, immer wieder wird auf die Nachhaltigkeit hingewiesen. Es fängt dabei an, dass die Köche ihre Zutaten am liebsten aus der Region beziehen und frisch verarbeiten. Ab und an finden sich ganz besondere Spezialitäten auf der Speisekarte, unter anderem der Wasserbüffelburger. Die Tiere, die auf der Luneplate, dem größten Naturschutzgebiet in der Region zu Hause sind, haben ein schönes Leben. Wenn dort Büffel geschlachtet werden, steht die Spezialität in verschiedenen Varianten auf der Speisekarte. Kurzum: Das 4-Sterne-Hotel hat mich komplett überzeugt, und wenn ich demnächst wieder einmal ab Bremerhaven auf eine Kreuzfahrt gehe, werde ich dort sicher im Vorfeld oder im Nachhinein übernachten.

Perfekte Lage in den „Havenwelten“

Das Atlantic Hotel Sail City liegt mitten in den „Havenwelten“ von Bremerhaven. Von dort aus kann man unglaublich viel unternehmen. Zum Beispiel ist das Klimahaus Bremerhaven direkt nebenan, und auch der „Zoo am Meer“ und das „Deutsche Auswanderhaus“ liegen in unmittelbarer Nachbarschaft. Spannend ist auch der Museumshafen der Deutschen Schifffahrtsgesellschaft. Und wer Kreuzfahrtschiffe einfach mal aus der Nähe sehen möchte, ohne gleich eine Besichtigung zu buchen, der kann im Columbus Cruise Center auf die Besucherplattform gehen und die Schiffe aus der Nähe bewundern. Das kann ich empfehlen.

Mein Fazit des Kurztrips nach Bremerhaven: Es muss nicht immer gleich eine Woche Kreuzfahrt sein, denn auch das „Schnuppern“ der Kreuzfahrtluft bringt Glücksmomente. Und Bremerhaven ist definitiv eine Reise wert.

Hier findet ihr meinen Kurztrip nach Bremerhaven in den Story-Highlights bei Instagram: Insta-Story