Eine Kreuzfahrt mit AIDAsol in den Golf von Biskaya: Eine Tour mit vielen Höhepunkten, traumhaften Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen, spannenden Destinationen und unerwartet wenig Seegang. Und ganz viel Spaß!

Das Auslaufen aus Hamburg an sich ist schon ein besonderes Erlebnis, 12 Tage sind eine perfekte Reisedauer und AIDAsol ein Schiff mit einer besonderen Bedeutung für mich. Auch die Route kennen wir in dieser Zusammensetzung noch nicht. Aus Norddeutschland geht es durch den Ärmelkanal in den Golf von Biskaya. In unserer Vorstellung erwartet uns ordentlich Seegang, denn dafür ist die Region bekannt. Und es werden ab und zu sogar Orcas gesichtet.

Aida Cruises bietet diese Tour als sogenannte Selection-Tour an, es ist also keine Tour, die zig Mal hintereinandergefahren wird. Spannend. Der Überblick: Von Hamburg geht es zunächst nach Southampton. Es folgen die spanischen Häfen A Coruna, Gijon und Bilbao, ehe AIDAsol weiter Richtung Norden Le Verdon, Brest und Cherbourg in Frankreich ansteuert. Drei Seetage sorgen auf der Reise für Entspannung.

Perfektes Reisewetter gewünscht und bekommen

Zwar ist das Wetter in den ersten beiden Tagen mit viel Wind eher ungemütlich, aber je weiter wir nach Süden kommen, umso schöner wird es. Im Durchschnitt sind es um die 20 Grad, in der Spitze erreichen wir 28 Grad in A Coruna. Perfektes Reisewetter also, um das Sightseeing in den Städten genießen zu können.

AIDA-Routine gerät ins Wanken

Ende 2019 waren wir das letzte Mal mit der Kussmundflotte unterwegs, dann kam die Pandemie. In dieser Zeit fiel die Wahl auf Nicko Cruises und die wundervolle World Voyager und die MS 4 von TUI. Zudem waren wir auf dem Fluss unterwegs. Jetzt also wieder Aida. Es ist unsere 31. Tour mit Aida, aber durch die Corona-Pandemie soll sich doch einiges verändert haben. Die Aida-Routine gerät ins Wanken, und vor allem ich bin gespannt. Es kribbelt im Bauch, als die Sol am Cruise-Terminal Altona auftaucht.
Wir haben eine feste Zeit zum Einchecken. Schnell geht es an Bord und direkt auf die Kabine. Wir haben Premium gebucht und uns für unsere Aida-Lieblingskabine auf Deck 6 entschieden. Die haben einen doppelt so großen Balkon wie die Kabinen derselben Kategorie auf den anderen Decks.

Traumstart mit glutrotem Himmel

Das Auslaufen aus dem Hamburger Hafen ist ein Traum, auch wenn wir von Altona und nicht aus Hafen City starten. Um 18 Uhr geht es los, und den ersten fantastischen Sonnenuntergang der Kreuzfahrt erleben wir direkt über der Elbe. Besser kann der Start nicht sein.

Die 527 Seemeilen (976km) bis Southampton, zu unserer ersten Destination der Reise, legten wir gemütlich mit einem eingebauten Seetag zurück. Ich liebe Seetage, und ganz besonders den ersten auf einer Tour. Da hat man Zeit, in Ruhe im Urlaub anzukommen, das Schiff zu erkunden und sich auf die Kreuzfahrt einzustimmen. Übers Schiff zu laufen ohne wirklichen Plan. Treiben lassen, die Seeluft einatmen und einfach genießen. Der Lieblingsplatz hat sich auf den Schiffen der Sphinx-Klasse in all den Jahren nicht verändert. Die Anytime-Bar am Heck.
An Bord gehöre ich zu den Frühaufstehern und nutze das leere Schiff für stimmungsvolle Bilder. Ich genieße die Ruhe und den ersten Kaffee ganz für mich. Und wenn der Sonnenaufgang das perfekte Licht liefert, bin ich happy. AIDAsol wird morgens in Southampton anlegen, und während wir an Englands Küste vorbeifahren, entdecke ich Portsmouth. Dorthin führt unser Ausflug heute.

Spinnaker Tower und historischer Hafen in Portsmouth

Wir haben eine geführte Tour gebucht, verbunden mit Freizeit in Portsmouth. Es geht also zunächst zum 170 Meter hohen Spinnaker Tower, von dem man einen spektakulären Blick auf die Stadt und auch auf den historischen Hafen hat. Der Spinnaker Tower mit seiner futuristischen Architektur ist auf jeden Fall einen Besuch wert. In Portsmouth liegen die drei Museumsschiffe Mary Rose, HMS Victory und HMS Warrier. Wer eines besichtigen möchte, muss Eintritt zahlen. Uns hat das Umherstreifen im Hafen genügt. Ganz in der Nähe gibt es zudem eine Werft, wo es oben ein cooles Restaurant gibt. Man kann dort entweder aufs Wasser oder in die Werft schauen. Was für ein schöner Tag!

Frühstück im Buffalo Steak House für den besonderen Anlass

Der zweite Seetag endet in A Coruna – Spanien. Aber dieser Seetag ist ein besonderer, mein Geburtstag! Statt im Markt-Restaurant gibt es heute Frühstück im Buffalo Steak House, das nicht nur am Abend sehr zu empfehlen ist. Für eine Zuzahlung von 12,90 Uhr Euro wird man am Tisch bedient, was das Frühstück natürlich entspannt macht. Mit einem Gläschen Sekt geht es beschwingt in den Tag. Es ist aber nicht nur mein Geburtstag, sondern auch der Tag, an dem in der AIDA-Flotte die Maske fallen. Mit Maske hat man sich zu Corona-Zeiten immer relativ sicher gefühlt. Die meisten aber sind happy mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen, und so werden die Maskenträger von Tag zu Tag weniger. Ich habe die Vermutung, dass sicherlich einige Gäste das Schiff mit dem Coronavirus im Gepäck verlassen haben – genau wie wir. Aber dazu später.

Shuffleboard oder spanischer Poolbrunch an Bord von AIDAsol

Ein Blick auf das Bordprogramm – die My AIDA heute – und man hat die Qual der Wahl. Shuffleboard, Wikingerschach, Tanzkurse, spanischer Poolbrunch, Anfänger-Sprachkurs Spanisch, Dart, Tischtennis, Volleyball, Kreativtreff, Spielkartentreff, Familien-Boccia oder auch die Vorträge des Lektors Götz Wagemann zu den kommenden Destinationen sind im Angebot. Am Abend kommen Shows der AIDA-Stars hinzu, unter anderem ist die Künstlerin Megy B an Bord. Die Vielfalt des Bordprogramms ist sicher ein großes Plus bei Aida Cruises, auch im Bereich des Kids Club. Die Bordzeitung hängt abends immer für den nächsten Tag an der Kabinentür. Man kann alles aber auch digital auf dem Handy sehen. Nicht nur das komplette Programm, sondern zum Beispiel auch den aktuellen Stand der Bordrechnung.

Der erste Kaffee an Deck schmeckt am besten.

Kristallstadt A Coruna versprüht besonderen Charme

Wir haben weitere 561 Seemeilen (1039 km) hinter uns gelassen, als wir A Coruna erreichen. AIDAsol liegt hier zentral in der Stadt, so dass wir uns dazu entschließen, die spanische Hafenstadt mit 250.000 Einwohnern auf eigene Faust zu erkunden. Genau die richtige Entscheidung! Die Altstadt zieht uns in ihren Bann, in einem der vielen urigen Cafés trinken wir einen Cappuccino und erfreuen uns an der Lebensfreude der Spanier. A Coruna wird wegen der vielen Glasfassaden auch Kristallstadt genannt, und beim Spaziergang durch die Gassen wird der besondere Charme deutlich. Am Hafen lockt ein historisches Kinderkarussell die Touristen an. Insbesondere die Kreuzfahrer, denn von dort aus hat man einen schönen Blick über unzählige Segel- und Motorboote hinweg auf die Sol, die am Liegeplatz Muelle de Transatlanticos liegt.

Gijon auf eigene Faust erkunden und staunen

Nächstes Ziel ist das 148 Seemeilen (274 Kilometer) entfernte Gijon in der spanischen Region Asturien. 275.000 Menschen leben dort in der Bucht von Biskaya an der Costa Verde. Mit einem Shuttlebus geht es in die Stadt, und wieder ist der individuelle Ausflug eine gute Idee. Los geht es Richtung Altstadt, viele enge Gassen laden zum Bummeln ein. Als hinter einer Ecke plötzlich der riesige Stadtstrand auftaucht, ist man überrascht. Richtig cool! Wir laufen weiter und erreichen die Halbinsel Santa Catalina. Dort steht die monumentale Skulptur Elogio Del Horizonte. Dort sind auch die AIDA-Biker, die es im Rahmen ihres Ausflugs dorthin verschlagen hat. Drei Stunden ziehen wir durch Gijon, ehe es wieder mit dem Shuttle zum Schiff geht.

Bilbao: Das Guggenheim-Museum hat die Stadt berühmt gemacht

Bilbao hat man eigentlich so gar nicht richtig auf dem Schirm, dabei hat diese Stadt so viel Schönes zu bieten. Es ist eine Stadt voller Gegensätze. Alt und modern, es passt total und sorgt für für viele Überraschungsmomente. Wir haben eine Tour über AIDA gebucht und fahren zunächst einen herrlichen Aussichtspunkt über der Stadt an, von dem man einen fantastischen Blick über die Stadt hat. Ganz schön groß! Auch das Guggenheim-Museum ist zu sehen, aber für die Gruppe wird es beim Blick aufs Museum bleiben, denn es ist an diesem Tag geschlossen. Mit dem Bus fahren wir mehrfach längs, die Architektur ist schon beeindruckend. Gerne wäre ich auch reingegangen. Die Freizeit in der Stadt nutzen wir, um durch die Altstadt zu bummeln und freuen uns am Ende des Tages über einen schönen Ausflug, der entspannt war und bei dem man dennoch etwas von der Stadt gesehen hat.

Es geht weiter Richtung Frankreich

Le Verdon ist in Frankreich das erste Ziel, was AIDAsol anläuft. Da der Ort nichts Sehenswertes bietet, geht es nach Soulac-sur-Mer, das in 20 Minuten mit dem Shuttlebus (Kosten:12,99 Euro pro Person) erreichbar ist. Der kleine Touristenort besticht durch seinen riesigen Sandstrand: Einfach nur wow! Schnell die Turnschuhe von den Füßen, barfuß geht es durch den Sand bis ans Meer. Es tut so gut, sich den Wind um die Ohren wehen zu lassen. Ein Kaffee in einer kleinen Strandbar rundet die schöne Zeit am Meer ab. So wundervoll eine Kreuzfahrt auch ist, meistens ist man ja auf dem Meer und kommt mit dem Wasser selbst kaum in Kontakt. Deswegen war der Besuch von Soulac-sur-Mer genau richtig entschieden.

Mittelalterliches Kleinod Locronan

Es gilt als schönstes mittelalterliches Städtchen in Frankreich, und so sind Erwartungen und Spannung gleichermaßen groß, als es von Brest aus nach Locronan geht. Knapp 800 Einwohner leben dort in echter Idylle. Da der Ausflug morgens stattfand, waren sehr wenige Menschen unterwegs. Wir hatten quasi das Gefühl, alleine dort zu sein. Idyllisch – das trifft es ganz gut. Alte Gemäuer, blühende Bäume und Blumen sowie sehr nette Menschen, so könnte man es kurz zusammenfassen. Das Dorf ist sehr malerisch und hat sich den ursprünglichen Charme behalten, man fühlt sich ein wenig in vergangene Zeiten zurückversetzt. Für Touristen ist Locronan sehr attraktiv, da es offiziell zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört. In der Mitte des Dorfes steht die Kirche Saint Ronan, die wunderschön anzuschauen ist.

Wellness statt Ausflug: Einfach mal verwöhnen lassen

Wellness auf dem Kreuzfahrtschiff, für mich gehört es dazu, und ich nehme mir immer Zeit dafür. Dieses Mal habe ich in Cherbourg auf einen Ausflug verzichtet und mich statt dessen mit einer ayurvedischen Rückenmassage und einer Kosmetikbehandlung verwöhnen lassen. Wundervoll! Im Body & Soul Spa auf Deck 12 geht es einfach so gechillt zu. Im Wartebereich wird man abgeholt und in die Kabine geführt. Dann heißt es einfach nur genießen. Bisher habe ich erst einmal eine Enttäuschung erlebt, ansonsten war ich immer rundherum zufrieden. Obwohl die Behandlungen durchaus einen stolzen Preis haben.

Trotz Corona ein tolles Fazit

Mein Fazit zu dieser Reise fällt generell sehr positiv aus, wobei wir aber auch beim Stichwort Positiv wären. Denn wie viele andere Passagiere auch haben wir das Coronavirus als ungeliebtes Souvenir mit nach Hause gebracht. Als die Maskenpflicht fiel, hatten wir ein ungutes Gefühl. Aber natürlich war es auch befreiend, und so sah man kaum jemanden mehr mit Maske an Bord. Man selbst wurde auch nachlässiger. Also: Immer mehr Passagiere zeigten deutliche Symptome, und am Abreisetag fühlten auch wir uns krank. Und so hatte der tolle Urlaub leider ein unschönes Ende. Beim Schreiben aber empfinde ich große Freude, wenn ich an die 12 Tage an Bord von AIDAsol zurückdenke. Auch wenn wir leider keine Wale gesehen haben 😉

Instagram-Highlights

Die komplette Reise findet ihr auch in meinen Instagram-Highlights
„AIDA sol Biskaya“